Berichte

Eine gute Schulverpflegung wird immer wichtiger

EINE GUTE SCHULVERPFLEGUNG IST EINE WICHTIGE INVESTITION FüR DIE ZUKUNFT.

FWG Fraktionsmitglied Gudrun Esch hat dazu auf Initiative der FWG LDK einen Berichtsantrag der Koalition im Kreistag eingebracht. Aufgrund des Paktes für Nachmittag sind immer mehr Kinder bis in den Nachmittag in den Schulen. Deshalb ist ein gutes Verpflegungsangebot wichtig.

Hier der komplette Wortlaut des Berichtsantrages: 

Sehr geehrter Herr Kreistagsvorsitzender Volkmann,

sehr geehrte Damen und Herren,

Die Schulverpflegung ist uns als FWG sehr wichtig. Deshalb haben wir gemeinsam mit unseren Koalitionspartnern einen Berichtsantrag dazu erarbeitet. Diesen Berichtantrag möchte ich heute im Kreistag einbringen:

Der Kreisausschuss wird gebeten im Bildungsausschuss über die Schulverpflegung zu berichten und dabei insbesondere folgende Punkte zu berücksichtigen:

- welche Kriterien werden für die Auswahl von Caterern angewandt

-  gibt es eine Orientierung an den DGE Qualitätsstandards für die Verpflegung in Schulen“ (Deutschen Gesellschaft für Ernährung)

-  wie steht es um Regionalität, Bio-Qualität und Saisonalität der verwendeten Lebensmittel

-  wie sieht die Angebots- und Preisstruktur der Schulverpflegung aus

-  wie steht es um die Akzeptanz der Schulverpflegung

-  gibt es zusätzliche Angebote zur klassischen Mittagsverpflegung (Frühstück, Pausensnacks, Versorgung mit Getränken)

- welche Rahmenbedingungen gibt es an den Schulen (z.B. Ganztagsunterricht, „Pakt für den Nachmittag“)

Der Kreisausschuss wird ferner gebeten, Möglichkeiten aufzuzeigen, direkt vermarktete Lebensmittel von regionalen Erzeugern in der Schulverpflegung stärker mit einzubeziehen.

Begründung:

Es gibt vielfältige Gründe, auf eine hochwertige Schulverpflegung Wert zu legen.

Schon vor mehr als 2000 Jahren hat Sokrates mit seinem Spruch „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ diesen weisen Zusammenhang thematisiert. 

Wenn wir heute einen Blick auf die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen in Deutschland werfen, dann hilft es, sich einmal die neuesten Ergebnisse der KIGGS Studie des Robert Koch Instituts anzuschauen. Die aktuellen Daten besagen, dass immer noch ca. 15 % der Kinder übergewichtig und fast 6% adipös sind. Dies kann bereits im Kindes- und Jugendalter zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen (Alters Diabetes bei Kinder und Jugendlichen) und im Erwachsenenalter negative gesundheitliche Folgen haben.

Der wissenschaftlichem Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichem Verbraucherschutz (WBAE) weist zudem darauf hin, dass auch in Deutschland Armut und Hunger bestehen und eine damit verbundene Fehl- und Mangelernährung. Der WBAE bezeichnet die Schulverpflegung entsprechend als „ein ‚Sicherheitsnetz‘ für die gesundheitsförderliche Ernährung von Kindern aus armutsgefährdeten Haushalten“.  Dem Beirat zufolge sind Kita- und Schulverpflegung ein Element gesamtgesellschaftlicher Daseinsvorsorge und eine wichtige Investition in die Zukunft.

Auch die erstmalig im Bund einberufene Losversammlung Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ hat dieses Jahr neun Empfehlungen zur Verbesserung der Ernährungspolitik beschlossen und diese an die Fraktionen des Bundestages übergeben. Bezüglich der Verpflegung von Kindern und Jugendlichen schlägt der Bürgerrat sogar ein kostenloses Mittagessen in Kindergärten und Schulen vor. Hier im Kreistag sitzen ja Fraktionen, die auch im Land und Bund vertreten sind. Es wäre schön, wenn Sie ihre Kolleginnen und Kollegen dort bitten, sich diesem Vorschlag ernsthaft anzunehmen.  

Es ist also auch gesamtgesellschaftlicher Konsens, gesundheitsförderliche Angebote zu machen, für alle Kinder. Diese kommen schlussendlich auch sozialbenachteiligten Kindern und Jugendlichen zu Gute. Dazu gehört flächendeckend ein qualitativ hochwertiges, Essensangebot an unseren Schulen.

Ein hochwertiges Schulessen, in das auch regionale Produkte einfließen, am besten kostenlos, das zumindest aber preisgünstig und vielfältig ist, hat positive Effekte für den Lernerfolg und trägt zur sozialen Teilhabe in unseren Schulen bei. Deshalb ist eine attraktive und akzeptierte Schulverpflegung eine win win Situation für uns alle.

Aufgrund des mittlerweile etablierten Paktes für Nachmittag, der zur Folge hat, dass immer mehr Kinder bis in den Nachmittag in den Schulen sind, kommt es umso mehr darauf an, dass ein gutes Verpflegungsangebote gemacht wird. Dieses Angebot sollte sich an den hohen Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientieren.

Im Bildungsausschuss wurde letztmals 2021 über die Schulverpflegung berichtet. Mithilfe eines aktuellen und erweiterten Berichts können Maßnahmen und Vorschläge entwickelt werden, die helfen, das bestehende Angebot zu optimieren und weiterzuentwickeln.

Wir bitten um Zustimmung.

siehe auch WNZ Artikel vom 18.09.24