IN ZEITEN, IN DENEN 15 PROZENT DER KINDER UND JUGENDLICHEN üBERGEWICHTIG SIND, WILL DIE KREISTAGSKOALITION ANTWORTEN
Von Erik Wohlert WETZLAR/DILLENBURG . Lernen macht hungrig. Doch wie sieht die Verpflegung der Schüler im Lahn-Dill-Kreis aus? Die Koalition im Kreistag – bestehend aus SPD, Grünen, FWG und FDP – will, dass der Kreis berichtet. Der Kreistag stimmt fast einstimmig für den Antrag.„Mir persönlich liegt eine gute Schulverpflegung am Herzen.“ Ernährungswissenschaftlerin Gudrun Esch (FWG) stellt in der jüngsten Kreistagssitzung den Antrag der Koalition vor. Sie spricht von einem gesamtgesellschaftlichen Konsens, dass eine gute Schulverpflegung gesundheitsförderlich sei.
Gerade in Zeiten, in denen 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig und sechs Prozent gar adipös seien, also fettleibig, was gesundheitliche Folgen nach sich zöge – vor allem im Erwachsenenalter. Die Koalition fordert daher, dass der Kreis im Bildungsausschuss über folgende Aspekte berichtet: Welche Kriterien hat der Kreis bei der Auswahl von Caterern? Wie steht es um die Regionalität, Saisonalität und Bio-Qualität der Lebensmittel? Wie teuer ist die Schulverpflegung und wie wird sie akzeptiert? Welche Rahmenbedingungen haben die Schüler? Wie häufig müssen sie ganztags in der Schule bleiben? Und gibt es abseits des Mittagessens auch Frühstück, Pausensnacks und Co.?
Der Kreis soll auch aufzeigen, inwiefern es vielleicht sogar möglich ist, direkt vermarktete Lebensmittel an Schulen zu vertreiben. Über die Schulverpflegung habe der Kreisausschuss zuletzt 2021 berichtet, sagt Esch. Gerade, weil „immer mehr Kinder bis nachmittags“ in der Schule blieben, verdiene das Thema aktuell wieder Aufmerksamkeit.
Ein Faktor für den sozialen Zusammenhalt
Auch den sozialen Zusammenhalt könne eine gute Schulverpflegung fördern. Darum gelte für Schulessen: „Am besten kostenlos – zumindest preisgünstig“, sagt Esch.
Neben der FWG-Abgeordneten gibt es keine weiteren Wortmeldungen. Antworten auf die vielen Fragen werden wohl bald im Bildungsausschuss vorgetragen. Der Antrag wurde fast einstimmig verabschiedet. Es gab zwei Enthaltungen – eine aus der AfD-, eine aus der CDU-Fraktion.
Quelle: Wetzlarer Neue Zeitung, 18.09.2024