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Roland Esch ist neuer Vize-Landrat

Roland Esch (FWG) wird die Nummer zwei an der Spitze der Kreisverwaltung des Lahn-Dill Kreises - hinter Landrat Wolfgang Schuster (SPD, links).

KREISTAG WÄHLT AßLARER FWG-POLITIKER MIT 39 ZU 31 STIMMEN ZUM ERSTEN KREISBEIGEORDNETEN

Asslar/Wetzlar (hp). Roland Esch (58, FWG) aus Aßlar ist neuer Vize-Landrat des Lahn-Dill-Kreises. Der Kreistag des Lahn-Dill-Kreises hatte ihn im Februar diese Jahres mit der Mehrheit von 39 zu 31 Stimmen gewählt. Esch tritt die Nachfolge von Heinz Schreiber (Grüne) ab 1. Mai dieses Jahres an.

Weitere Bewerber standen in der Kreistagssitzung nicht zur Wahl.

Esch ist derzeit noch Bürgermeister in Aßlar. Dieses Amt übt er seit 1996 aus, er ist damit dienstältester Bürgermeister im Lahn-Dill-Kreis. Dem Kreistag gehört er seit 2001 an, er ist dort Vorsitzender der FWG-Fraktion. Diese bildet gemeinsam mit SPD, Grünen und FDP eine Vierer-Koalition und stellt so die Kreistagsmehrheit.

Esch ist für die nächsten sechs Jahre gewählt. Er bot allen Abgeordneten eine „gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ an. Und er sagte: „Ich habe ein lachendes, aber auch ein weinendes Auge, denn soeben habe ich auch zum 30. April meine Bürgermeisterstelle in Aßlar gekündigt.“

CDU: Es geht um Macht und Positionen

CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer hätte sich lieber eine Wiederwahl von Amtsinhaber Schreiber gewünscht. Der Umgang mit ihm sei „sehr respektvoll, offen und ehrlich“ gewesen. „Diese Offenheit war bei der FWG nicht da.“ Esch sei zwar eine „honorige Persönlichkeit“, aber mit dieser Wahl gehe es um Macht und Positionen und um die Exekutierung des Koalitionsvertrags.

Die Vierer-Koalition hatte nach der Kommunalwahl 2016 vereinbart, dass die zweitstärkste Fraktion im Kreistag, also die FWG, den Vize-Landrat stellen solle.

FWG-Kreistagsabgeordnete Christiane Koch-Rein lobte Esch. Er sei kommunalpolitisch mit allen Wassern gewaschen und immer konsensorientiert. Er habe in Aßlar vier Bürgermeister-Direktwahlen gewonnen.

AfD-Fraktionsvorsitzender Klaus Niggemann kritisierte die Wahlvorbereitung. Der Kreis habe in der Stellenausschreibung von den Bewerbern für den Posten des Vize-Landrats ein abgeschlossenes Hochschulstudium verlangt. Zu einem Vorstellungsgespräch habe der Wahlvorbereitungsausschuss jedoch auch einen Bewerber ohne Studienabschluss eingeladen (Dominic Harapat von der Satirepartei „Die Partei“). „Das war ein fehlerhaftes Auswahlverfahren, wir werden weitere rechtliche Schritte prüfen“, sagte Niggemann.

Holger Hartert (SPD), der den Ausschuss geleitet hatte, stellte klar:

Die überwiegende Mehrheit des Ausschusses habe keinen Anlass gesehen, das Ausschreibungsverfahren – wie von der AfD gefordert – zu wiederholen. Und das Regierungspräsidium in Gießen habe nach einer Prüfung keine Fehler beim Vorbereiten der Wahl durch den Ausschuss gesehen.

Quelle: Wetzlarer Neue Zeitung, 19.02.2019