Berichte

Fragile Demokratie stärken

EIN FWG DISKUSSIONSBEITRAG ZUM PROGRAMM "HESSEN FüR MEHR DEMOKRATIE UND GEGEN EXTREMISMUS"

Immer mehr Menschen fühlen sich in unserem Land nicht mehr verstanden oder auch im Stich gelassen. Unter anderem können Ängste und Ausgrenzung ein Närboden für Extremismus sein Hier gilt es, zielgerichtete Hilfsangebote anzubieten.

Programm "Hessen aktiv für Demokratie und gegen Extremismus"

Ein Beitrag von FWG Kreistagsabgeordneten Gudrun Esch

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

jetzt ist die Zeit, unser zartes, fragiles Pflänzchen Demokratie so weiter zu pflegen, dass es wächst und gedeiht.

Unsere Bundesrepublik hat mit der parlamentarischen Demokratie eine Staatsform, um die uns viele andere Länder bewundern. Zudem bietet unser Grundgesetz einen enormen Rahmen für freiheitliches Handeln innerhalb der Gesetze. Eigentlich gute Voraussetzungen.

Doch obwohl es uns in unserem Land so gut geht, wie nie zuvor (im Vergleich zu anderen Ländern)  haben 14% der Menschen in Deutschland Ängste unterschiedlichster Art entwickelt. Diese Ängste können einen Nährboden für Radikalismus bieten.

Nach Expertenansicht hat eine Radikalisierung bei jedem einzelnen Menschen eine andere Ursache. Es verbergen sich dahinter vielschichtige individuelle und soziale Prozesse. Oft fühlen sich radikale Menschen ausgeschlossen. Sie sind verbittert und neigen zur Polarisierung.

Das Verhindern von Radikalisierung und Extremismus (in alle Richtungen) ist aus Sicht der Experten eine Aufgabe, die Wissenschaft, Politik und Gesellschaft gleichermaßen fordert.

Gleichzeitig gilt es, sozialen Ausschluss und Segregation (Absonderung von Menschengruppen, im Extremfall Gettoisierung) durch Aufklärung, Information, Bildung und Fürsorge zu verhindern. Präventive Maßnahmen können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Ein erster guter Schritt ist hier und heute, die Bewilligung der zu 90 % vom Land geförderten Stelle für dieses Projekt. Durch sie erfolgt in einem weiteren Schritt eine Bestandsaufnahme bzw. Bündelung von geeigneten Präventionsmaßnahmen, die im LDK bereits angeboten werden und deren lokale Vernetzung. So können sich Menschen im LDK gezielter Hilfe holen.

Es ist ein kleines Puzzelteilchen, um unsere fragile Demokratie weiter zu stärken, indem wir Menschen mit ihren Ängsten und Nöten nicht alleine lassen.

Wir als FWG stimmen deshalb der Teilnahme am Programm „Hessen aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ inclusive der Schaffung der 50% Stelle zu.