Berichte

Neue Hoffnung für die Müll-Abfahrt

LAND HESSEN UNTERSTüTZT FORDERUNG VON AßLAR, EHRINGSHAUSEN UND LAHN-DILL-KREIS AUF ERHALT

(gh). ASSLAR/WETZLAR/WIESBADEN.„Das hessische Wirtschaft s und Verkehrsministerium unterstützt den Wunsch der Kommunen und wird sich beim Bundesverkehrsminister dafür einsetzen.“

Nur ein Satz als Antwort auf unsere Nachfrage reicht aus, um die Hoffnung auf den Erhalt der Müll-Abfahrt zu schüren.

Nicht nur Aßlar und Ehringshausen –hier verweigert man den Landverkauf an den Bund für den Ausbau der A 45 – machen sich dafür stark, sondern auch der Lahn-Dill-Kreis.

Die Genehmigung für die sogenannte Müll-Abfahrt endet 2024. Und seit zwei Jahren sei der Kreis nun dabei, so Erster Kreisbeigeordneter Roland Esch (FWG), eine Lösung zu finden. Zumal auch die Ausbauplanung der A 45 an der Stelle eine Abfahrt vorsah, die, weil die Bauarbeiten erst nach Ende der Genehmigung beginnen sollten, wegfalle. So das Votum des Bundes.

Der Kreis suchte Hilfe beim Land Hessen. 2019 brachte er im Verkehrsministerium seine Argumente vor, dass eben noch Jahrzehnte weiterhin Schwerverkehr zur Deponie fahren und die Abfahrt als Rettungsweg gebraucht wird. Fazit des Landes: Der Bund will die Abfahrt nicht. Also, so Esch, wandte man sich an den Bund, ans Verkehrsministerium, an Staatssekretär Steffen Bilger (CDU). Und argumentierte auch dort wie beim Land, befand, die Abfahrt sei doch da und müsse nicht teuer gebaut werden. Und was 30 Jahre lang sinnvoll war, sei es doch nicht plötzlich nur wegen eines Termins nicht mehr.

Hocherfreut und doch skeptisch

Die Antwort aus Berlin: Das Land Hessen wolle die Abfahrt  nicht. Es gebe auch kein Gesetz, das solch eine Abfahrt vorsehe. Dann, so Esch, habe man 30 Jahre einen illegalen Zustand gehabt, samt Genehmigung von Land und Bund. Aber, so das Signal des Staatssekretärs, sollte das Land sich beim Bund pro Abfahrt aussprechen, werde das Ministerium die Sache erneut prüfen. Also schrieb der Kreis nach Wiesbaden, an Umweltministerin Priska Hinz (schließlich geht es auch um Nachhaltigkeit und Mülltourismus) und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (beide Grüne) und bat um eine entsprechende Empfehlung pro Müll-Abfahrt; zumal die Landesplanung die Deponie, weil sie die einzige dieser Art in Mittelhessen ist, selbst als unverzichtbar bezeichne, so Roland Esch. Bislang, so der Dezernent, warte er aber noch auf eine Antwort. Im Hause Hinz verwies man auf unsere Nachfrage hin, an das zuständige Verkehrsministerium und das antwortete dann auch, und zwar mit diesem einen Satz.

Nun ist diese Empfehlung also da. Was Esch „hocherfreut“ zur Kenntnis nimmt. Aber es bleibt auch eine gelinde Skepsis spürbar, denn man müsse sich erst die Details näher ansehen, wie diese Unterstützung faktisch aussehe.

Quelle: Wetzlarer Neue Zeitung, 09.03.2021